Fire and Ice in Island

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Hallo Radsportfreunde,

auf diesem Wege, mein Erfahrungsbericht zu einer tollen Outdooractive Reise. Auf der persönlichen To-Visit-Liste stand diese einzigartige Insel schon sehr, sehr lange, aber erst jetzt hatte ich zeitlich die Gelegenheit, eine 4-wöchige Rundtour mit dem eigenen Camper in die Tat umzusetzen. Viel Muße zur Reiseplanung war im Vorfeld nicht. Der Reiseführer kam zwei Tage vor Abreise 🙈 und vielleicht wurde es genau deswegen das erhoffte Adventure of a lifetime 🤩🤠

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Die einzige Fährverbindung vom europäischen Festland nach Island startet in Hirtshals ganz im Norden von Dänemark 🇩🇰 Das sind von BI die ersten 750 km on the road 🚙Nach zwei Übernachtungen auf der Campsite ⛺️in Hirtshals hat mir ein lokaler Reifenhändler noch schnell die Offroad Pneus mit den selbst eingeschraubten Spikes aufgezogen, dann ging’s am 26. März auf die Fähre nach 🇮🇸

Eigentlich verfüge ich bei Schiffspassagen über einen relativ robusten Magen. Diesmal musste ich bei 5-8 m Welle 🌊 und Windstärke acht nachts die Fische füttern 🐟🤮 Nur gut, dass die Norröna nach 1,5 Tagen einen 6 stündigen Zwischenstopp in Torhavn auf den Färöer 🇫🇴 einlegte. Das Wetter dort war nordatllantisch mies 🌨️💨☔️ konnte mich aber nicht von einem ausgiebigen Landgang zur Magenerholung abhalten 😬nach einem weiteren, ruppigen Tag auf See war ich dann endlich in Island 🇮🇸😅

In den Ost-Fjorden rund um den Fährhafen Seydisfjödur hatte es über Nacht 50 cm Neuschnee ❄️❄️ gegeben. Ich war heilfroh, den nicht allradbetriebenen Camper mit der passenden Bereifung ausgestattet zu haben. So gehörte ich zu den wenigen Fahrzeugen, die an diesem Tag noch aus dem Fjord über den zu überwindenden Pass ans nächste Ziel kamen. Kurz danach wurde die Straße wegen Lawinengefahr für 2 Tage gesperrt.

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Nach einer herausfordernden, winterlich abenteuerlichen Fahrt über verschneite Straßen habe ich noch 250 km glücklich und erschöpft meine erste Unterkunft im Nordosten erreicht. Das Myvatn- Gebiet rund um den dortigen See und die vielen kleinen Geysire hat bei mir die ersten Wow 😮 Momente hervorgerufen. Überall Fire & Ice, so wie ichs’s mir vorgestellt hatte 😍 3 erste intensive Tage mit Fattie Touren auf dem zugefrorenen See und durch die Vulkanlandschaft, einer geführten Skidoo Tour und viel Thermalwasser zum Regenerieren der müden Knochen. Dann weiter Richtung Norden nach Olafsfjödür, wo mich eine Woche Skibergsteigen mit einer sechsköpfigen Gruppe und Guide erwartete. Was soll ich sagen, das war ein absolutes Highlight, denn es gibt nichts Schöneres als nach 4-5 Stunden kräftezehrendem Aufstieg, dem tiefblauen arktischen Ozean entgegen zu carven ⛷️💨 Am letzten Tag in Olafsfjödür dann noch eine Bike Tour durch einsame, verschneite Landschaften, ein wenig Whale Watching 🐋 und weiter gings Richtung Westküste.

Dabei stellte es sich als ratsam heraus, die Streckenabschnitte der einzelnen Etappen mit dem Camper nicht länger als 150-250 KM zu planen. Praktisch hinter jeder Biegung wartet in Island ein Postkarten Panorama. So passiert es, dass man für die Strecken wegen der zahlreichen Fotostopps 📷🏞️durchschnittlich doppelt so lange braucht wie es das Navi vorher berechnet hat 🙈

Im Westen fand ich nördlich von Reykjavik in Fossatun eine nette Location, in der ich mich eine knappe Woche aufgehalten habe. Dort befinden sich mit dem Silver und dem Golden Circle die Streckenabschnitte, auf denen sich innerhalb relativ kurzer Distanzen, die schönsten Wasserfälle, die größten Geysire und Lavahöhlen sowie der Pingvellir Nationalpark befinden. Es gibt auch Angebote zum Island Horseriding. Hab’s einfach mal ausprobiert und fand’s mega cool 😎tölten fühlt sich an wie ein S2 Trail mit full speed 🤪 Mein absolutes Highlight in diesem Gebiet war aber eine Schnorchel Tour 🤿 in der Silfra Spalte. Das ist die Kontinentalspalte, welche die eurasische von der nordamerikanischen Platte trennt. An dieser Stelle driftet Island jedes Jahr um 3 cm auseinander. Die in der Nähe befindlichen Gletscher speisen die Spalte unterirdisch mit eiskaltem, klarem Wasser, so dass die Sichtweite statt der üblicherweise 30 m bis zu 100 m beträgt. Weltweit gibt es keinen anderen Ort mit diesen einzigartigen Schnorchel Bedingungen. Damit man es in dem 2°C kalten Wasser überhaupt eine halbe Stunde aushält, gibt’s Trockenanzüge. Das Gesicht und die Lippen sind aber in Kontakt mit dem Wasser, so dass man dort bereits nach kurzer Zeit kein Gefühl mehr verspürt. Das fantastische Licht und die Klarheit der Farben lassen aber jeden Kälteschmerz verschwinden.

Nach dem Schnorchel Erlebnis dann schnell noch eine Runde mit dem Fattie durch den Nationalpark gedreht. Dabei ist es passiert. In einem Schneefeld den gut getarnten Findling übersehen und einen heftigen OTB verursacht 🤪😬Schnell aufgerafft und gespürt, dass die rechte Schulter ziemlich ramponiert ist 🤕 also in Reykjavik die nächste Apotheke aufgesucht und ordentlich IBU 600 mit Schmerzgel gebunkert. Damit konnte ich die Reise zumindest fortsetzen und trotz eingeschränkter Bewegungsfreiheit moderat biken.

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Die letzten Tage der Inselumrundung verbrachte ich entlang der Südküste auf dem Weg zurück zum Fährhafen. Nachdem mich das Biker Glück ein wenig verlassen hatte, war es dort mit dem Wetter Glück zunächst auch vorbei. Die prächtige Kulisse mit den mächtigen Gebirgsrücken und dem Vatnajökull als Europas größtem Gletscher 🗻war die meiste Zeit in fette Regenwolken eingehüllt.

Am Abend des 19. April hieß es Mission accomplished 💪🏻 & goodbye (N)Iceland 🇮🇸👋🏻

**Fazit: **Biketechnisch kann man Island sicher nicht als top Hotspot bezeichnen. Bisher gibt es weder Bike Parks noch gekennzeichnete Trails. Auch bei Komoot versucht man vergeblich Tourenvorschläge zu finden. Eigentlich wäre die Landschaft von der Topographie her bestens für ausgedehnte Biketouren geeignet. Aber wahrscheinlich ist die Saison zu kurz, als dass sich in IS eine entsprechende Szene bildet. Anfang April zur Schneeschmelze war auch nicht die beste Zeit, um im Gelände zu radeln. Teilweise versinkt man bis zum Knöchel im Schlamm. Ein weiterer Faktor, der das Radeln in IS an manchen Tagen zur Qual macht, ist der heftige Wind 💨💨 Trotzdem habe ich an den jeweiligen Standorten mit dem Fattie schöne Touren gemacht und die Landschaft dabei viel intensiver wahrgenommen. Apropos Fattie: angesichts der hiesigen Verhältnisse sollte die Bereifung so breit wie möglich sein. Und für Abstecher auf zugefrorenen Seen empfehlen sich durchaus auch Spikes 😉

Dancing between Sea 🌊 & Sky 🌤️ in Färöer 🇫🇴

Nach den Erfahrungen der ersten Überfahrt habe ich für die Rückreise spontan entschieden, aus 6 Stunden stop Over in Färöer sieben Tage zu machen und das Abenteuer zu verlängern. Hat sich nicht nur magentechnisch gelohnt, denn die Färöer haben mich ebenso begeistert wie Island 😍🤩🤗 Stille, unberührte Natur, grandiose Ausblicke von mächtigen Klippen, gastfreundliche, unaufdringliche Menschen und jede Menge Wow Effekte 😮

**Und zum guten Schluss: **Besonders für Outdooractive Zeitgenossen und naturverbundene Menschen sind Island 🇮🇸 und die Färöer 🇫🇴 ein Traum 🥳 ich bin so geflasht 😵‍💫⚡️es wird sicher Wochen brauchen, um die vielen einmaligen Bilder und Erlebnisse zu verarbeiten. Die Schmerzen in der Schulter habe ich dabei fast vergessen….

Beste Grüße,

Dirk

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